Tänzerisches Treiben in Hofdorf zum Tag des offenen Denkmals

sey4music

Wieder einmal und längst schon traditionell hatte die Gemeinde Hunderdorf ihr auf der Denkmalliste geführtes Kleinod, St. Edigna in Hofdorf, mit der historischen Barockorgel am 08.09.2024 für das Publikum geöffnet.
Die heilige St. Edigna von Puch war eine Einsiedlerin, die laut Legende in einer hohlen Linde lebte. Sie bietet Leitbilder für Menschen, ihrer inneren Stimme zu folgen und Gottvertrauen zu haben, sowie für die Verbindung zwischen Ost und West, Hoch- und Niedergestelltem, Gott, Mensch und Natur. Die dortige Orgel ist Zeugnis des barocken Orgelbaus aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde 2017 aufwändig restauriert und erklingt seither wieder bei kirchlichen und weltlichen Anlässen.
Diesmal unter dem Motto eines „tänzerischen Nachmittags“ haben sich 5 Musiker und Musikerinnen unter der Leitung von Herrn Stefan Seyfried, dem stellvertretenden Leiter der Kreismusikschule, eingefunden.
Zur Eröffnung gab es eine Fanfare von John Marsh sowie ein Präludium von J.S. Bach gespielt von Stefan Seyfried an der frisch überholten Brüstungsorgel.
Danach folgte die Aufforderung zu einem Menuett von J.Christian Bach, vorgetragen durch das „Ensemble sey4music“ mit Marta Picucci an der Querflöte, Heike Fischer an der Violine, Susanna Gilfrich an der Viola und Stefan Seyfried am Spinett.
Anschließend hörten wir zeitgenössische Töne mit neuen Kompositionen von Peter Meyer und M. Kämmle aus Sulzbach-Rosenberg. Die Stücke „Sinfonia und La Sisson“ wurden an der Traversflöte vorgetragen von ihrem Schüler Manuel de Pellegrini Pianezze, der an diesem Nachmittag auch noch sein Können an der Orgel bewies. Unter Anderem gab er eine Polka von Jaroslav K?i?ka zum Besten, passend mit dem Namen "die Dorfkomödianten" (Vesnická Komedie).
Der ganze Nachmittag stand nicht nur unter tänzerischem Motto, sondern hatte auch einen regionalen Bezug der Komponisten und Stücke. Manches breitete sich in ganz Europa aus, sodass das Publikum unter anderem in die Niederlande, nach Österreich, Südtirol, Tschechien, Italien und Frankreich entführt wurde - Voilá.
Es war zudem ein wunderbarer Reigen durch die Jahrhunderte. Wie schon in den letzten Jahren beendete Stefan Seyfried an der Königin aller Instrumene das Konzert mit einem Folia Tanz. Dieses Mal mit der „Partita sopra l' Aria delta Folia da Espagna“, einer Variation von Bernardo Pasquini, Cembalist aus Bella Italia. Da wünschte man sich direkt ein "da capo al fine", was der Applaus bestätige. Schon jetzt sind wir alle gespannt darauf, was die nächste Saison wohl bringen wird? Vielen Dank für diesen wunderbaren beschwingten Nachmittag.

Die abschließende Orgelführung wurde von zahlreichen interessierten Besuchern in Anspruch genommen. Stefan Seyfried zeigte die Funktion des Instruments und seine Besonderheiten und gab einen kleinen Einblick in die Welt des Orgelbaus.

 

Text von Sonja Albert