Nachruf auf unseren Ehrenbürger Kornel Klar

Kornel Klar

Am Samstag, 27. April, verstarb der Ehrenbürger der Gemeinde Hunderdorf, Herr Kornel Klar, Konrektor im Ruhestand, kurz vor seinem 94. Geburtstag. Mit ihm hat die Gemeinde Hunderdorf einen Mann verloren, der sich herausragende Verdienste um Heimat, Vereine, Kultur und Brauchtum erworben hat und eine große Lücke hinterlassen wird.

 

Er war als leidenschaftlicher Ortschronist ein Glücksfall für die Gemeinde Hunderdorf. Klar hat sich um die Geschichtsforschung in der Gemeinde, den weiteren Mitgliedsgemeinden Neukirchen und Windberg der Verwaltungsgemeinschaft, für viele Ortsvereine sowie für Geschichtsforschung im Landkreis und weit darüber hinaus in besonderem Maße verdient gemacht. „Jetzt bin ich 88 Jahre, jetzt geht`s halt nicht mehr so. Aber die Jahreschronik für die Gemeinde mit den einzelnen Presseberichten, die stelle ich schon noch zusammen.“, sagte Kornel Klar noch vor einigen Jahren, bevor ihn in den letzten Jahren sein gesundheitlicher Zustand weitere Tätigkeiten in seinem Pressewirken zu schwer werden ließen. Er wurde für seine besonderen Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte unter anderem mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Hunderdorf im Jahre 1993, der „Josef-Schlicht-Medaille“ des Landkreises Straubing-Bogen und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

 

Obwohl Kornel Klar aus der angestammten Heimat im ehemaligen Jugoslawien kommt, befasste er sich wie kein anderer vor Ort seit rund sechs Jahrzehnten mit der Ortsgeschichte. Infolge der Kriegsereignisse kamen die Klars als deutsche Flüchtlingsfamilie nach Hunderdorf und im Oktober 1945 erfolgte die erste Anstellung als Lehrer in Englmar. Nachdem zur Erteilung eines heimatkundlichen Unterrichts schriftliche Unterlagen fehlten, entdeckte er seine Vorliebe für die Geschichte und besuchte in der Folgezeit Archive und Bibliotheken, kaufte Literatur und sammelte Berichte aus Zeitungen und Zeitschriften. 1985 erschein sein erstes Buch, das „Neukirchner Heimatbuch“. Nach der Pensionierung 1987 widmete sich Klar voll und ganz der Heimatforschung. Es erschienen einige gedruckte Chronikbände. Darüber hinaus verfasste und fertigte Klar bis zum Jahr 2009 in Kopierausgabe über 70 Chronikbroschüren mit wertvollen Geschichtszusammenfassungen. Die Titel reichen von „Geschichte der ehemaligen Gemeinden Steinburg und Gaishausen“, Chroniken von Hofdorf und Apoig, „Hunderdorf im 20. Jahrhundert“, „Der Weg zum Kleinzentrum“, bis hin zu Broschüren über Schulen, Kirche und Pfarrei, Post und Eisenbahn, übers Kloster Windberg, Burgen, Schlösser und Hofmarken südlich und nördlich der Donau, Geschichte der Orte im Altlandkreis Bogen und einiges mehr.

„Klar hat mit seinem Lebenswerk der Nachwelt eine großartige Chroniksammlung geschenkt. Sein unentgeltliches ehrenamtliches Engagement ist von unbezahlbarem Wert“, weiß auch Bürgermeister Hans Hornberger besonders zu schätzen.

Klar war auch ein stetiger Förderer und Gönner zahlreicher Vereine. Wenn man ihn brauchte, war er zur Stelle, mit Geschichts- und Vereinsbeiträgen sowie durch Mithilfe bei verschiedenen Anlässen. Mit großem Einsatz erstellte er für Chroniken, Festbeschriftungen, Vereinstaferl und vieles mehr. Er war beim Aufbau des Sportvereins durch stetige Mitarbeit als Funktionär beteiligt und war Gründungsmitglied desselben. Vor allem die Abteilungen Fußball und Skiclub lagen ihm sehr am Herzen. Daneben unterstütze er auch den Heimat- und Fremdenverkehrsverein Steinburg aktiv und brachte sich auch über die Maßen aktiv beim Bayerischen Roten Kreuz ein, so auch als langjähriger Kreiskolonnenführer.

An der Volkschule Hunderdorf war er in den Jahren 1965 bis 1970 als Lehrkraft und danach bis 1987 auch als Konrektor zum Wohle der ihm anvertrauten Schulkinder und des Schulverbandes tätig.

Unseren Ortschronist werden wir als herausragende Persönlichkeit und Ehrenbürger stets in bester Erinnerung behalten.