Der legendäre Waldprophet Mühlhiasl bekommt nun offiziell ein Gesicht und soll in Zukunft wieder mehr in den Ortskern der Gemeinde Hunderdorf rücken.
Der Mühlhiasl, der für seine Prophezeiungen bekannt ist, kam in Hunderdorf im Ortsteil Apoig zur Welt. Nachdem er im Jahre 1788 die Mühle in Apoig von seinem Vater übernommen hatte, musste er bereits im Jahr 1801 von der Mühle weichen, da er hoch verschuldet war. Ab diesem Zeitpunkt war er heimatlos, zog von Mühle zu Mühle und gab in den finsteren Stuben der Waldhütten seine Prophezeiungen und Weissagungen zum Besten. Man staunte über seine Intelligenz und Sprachgewandtheit - viele belächelten ihn, andere bewunderten seine Sehergabe. Vieles von dem, was der Mühlhiasl vorausgesagt hat, ist inzwischen eingetroffen, manches aber wartet auf seine Verwirklichung.
Erster Bürgermeister Max Höcherl findet, dass in der Gemeinde Hunderdorf - der Heimat des Mühlhiasl – die Geschichte um den sagenumwobenen Propheten und Seher wieder mehr in den Mittelpunkt rücken sollte. Aus diesem Grund bekommt der Mühlhiasl nun ein Gesicht, gezeichnet von Eva Deschl. Die Zeichnung, deren Farben grün und blau die Nähe zum Bayerischen Wald und zum Bogenbach symbolisieren, soll in Zukunft auf den neu gestalteten Ortseingangsschildern sowie auch an der Fassade des neuen Bürgerhauses zu sehen sein. Der Mühlhiasl wird mit einem Hut, einem Stock, einem dichten, buschigen Bart und mit nachdenklichem, mystischem Blick dargestellt, so wie man ihn sich aus den Überlieferungen vorstellt.
Höcherl freute sich, dass der erste Schritt, den Mühlhiasl wieder mehr in die Gesellschaft der heutigen Zeit rücken zu lassen und sich als Gemeinde mit seiner Geschichte zu identifizieren, getan und gelungen ist.